Wednesday, October 12, 2005

Das Oktoberfest, die fünfte Jahreszeit, hat begonnen

Das Oktoberfest polarisiert die Meschen, es gibt sogar manche, die die allergrösste Abscheu gegen diese Veranstaltung hegen, meist jedoch aus Unkenntnis. Für die einen ist es das Fest des Münchner Bieres, für die anderen das grössten Volksfest der Welt und für manche der grösster legale Drogenexzess der Welt.

Das Oktoberfest wurde gestern von Oberbürgermeister Christian Ude offiziell eröffnet. Dieses Jahr benötigte der OB nur noch einen zweiten Sicherungsschlag für den Fassanstich, um dann die kultische Formel "Ozapft is" zu sprechen und Edmund Stoiber, dem Ministerpräsidenten von Bayern, den erstgefüllten Masskrug zu reichen, um damit offiziell die Wiesn zu eröffnen.
Nach diesem Ritual wird auch die Alkoholabgabe ans Publikum gestartet.
Viele der Anwesenden sind bereit seit 8 Uhr morgens auf der Theresienwiese, um sich einen Sitzplatz in einem der Festzelte zu sichern. Gestern war es kühl und regnerisch, darum der Drang nach trockenem (aussen) sitzen, um das trockene (innere) zu befeuchten.
Ausgeschenkt wird ein speziell gebrautes Wiesnbier, das noch ein wenig stärker, als das übliche Bier ist, es hat einen Alkoholgehalt von 5,1 - 5,7%.

Die meisten Besucher des Oktoberfests sind Bayern, ein Grossteil davon Münchner. Der Anteil der Touristen beträgt lediglich 30% berichtet das Tourismus Amt.
Gerne kleiden sich die Besucher in ihr festliches Trachtengewand. Die Touristen auch.
Stilbrüche mit der Tradition sind aus Unwissenheit oftmals nicht zu vermeiden und manchmal wohl auch gewünscht, anders kann man sich manch geschmackliche Sonderwege kaum erklären. Die so genannte Landhaus Mode ist scheinbar mittlerweile aus derselben gekommen. Auch bei den Männern findet sich der eine oder andere Fauxpas, denn wenn man spindeldürre Waden hat, sollte man dringend auf kurze Hosen und Kniebundhosen verzichten.

Die Menschen strömten in Scharen, allerdings wurden die Zelte nur dreimal über den Tag verteilt wegen drohender Überfüllung geschlossen.
Überhaupt wirken sich die verbreiteten Wirtsstrassen sehr vorteilhaft aufs Flanieren aus. Drangvolle Enge, wie man sie noch aus vergangenen Jahren kannte, blieb heute fast vollständig aus.

Die Anzahl der stark betrunken durch die Stadt taumelnden Gestalten ist gegenüber den Vorjahren deutlich gesunken. Ob das an der Bundestagswahl liegt? Wohl kaum, das wäre ja erst Recht ein Grund zum Trinken. Wahrscheinlicher liegt es am Beschluss, dass die Wiesnkapellen bis 18 Uhr keine "anheizende" Musik spielen sollen und die akustischen Emmisisionswerte unter 80 dB bleiben sollen. Eine gemütliche Wiesn soll es werden.



(Dieser Artikel wurde tatsächlich am 18. September geschrieben, dann delayed, aber dann doch veröffentlicht .....)

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