Wednesday, October 19, 2005

Spur der Steine



Bei einem kleinen Isarspaziergang am vorletzten Wochenende, bot sich ein ungewöhnliches Bild:
In der Nähe der Brudermühlbrücke hatte das Hochwasser eine Menge Kies angespült.
Dann hatte wohl irgendjemand angefangen Steinhaufen zu bauen, und immer mehr Passanten haben sich diesem kontemplativen Vergnügen bei bestem Sonnenschein hingegeben.....
das Ergebnis war ein Haufen Steinhaufen.
Schön anzuschauen.

Sprachen sprechen lernen und lehren

Dass man eine Sprache am besten bei einem Muttersprachler lernen kann, ist eine Binsenweisheit. Die geniale Idee dieses neuen Service besteht darin, dass sprachduo.org kostenfrei einen solchen vermittelt. Und noch besser, es wird jemand vermittelt, der im Gegenzug eine andere Sprache lernen möchte.
Gefunden habe ich die Ankündigung hier auf sprblck.com.

Die Initiatoren schreiben:
Wir sind Studenten. Wir machen das zu unserem Spaß. wir verdienen kein Geld damit. (Und selbst wenn, fänden wir es nicht verwerflich.) Wir würden uns freuen, wenn diese Nachricht samt Link Verbreitung findet. Und ja, wir sind tatsächlich so idealistisch zu glauben, dass die Möglichkeit anderer Menschen Sprachen zu lernen, ein ganz kleines bißchen zu einer besseren, schöneren und verständnisvolleren Welt beiträgt.
Der Service ist noch neu, und je mehr Leute sich eintragen, desto grösser wird die Wahrscheinlichkeit einen sprachlichen Komplementär zu finden.
Super Idee.
Darum habe ich mich auch gleich dort eingetragen, ich biete deutsch und suche brasilianisches Portugiesisch. Schau 'mer mal....



Wednesday, October 12, 2005

Des Kanzlers General (Ein Kurzdrama in einem Akt)

(Kanzleramt, es ist Nacht, beim Licht einer Schreibtischlampe und einem Glas sitzen der Staatsmann und sein General beisammen)

Schröder: “Wir werden die Wahl in NRW verlieren.”
Müntefering (leise): “Ich weiss.”
Schröder: “Wir werden auch nächstes Jahr die Bundestagswahlen verlieren, da die Blockadepolitik der Union sinnvolle Reformen weitgehend verhindert.”
Müntefering (leise): “Ich weiss.”
Schröder: “Die Leute verstehen uns nicht, wollen uns nicht verstehen und können uns nicht verstehen. Ich will hier raus!”
Müntefering (leise): “Ich weiss.”
Schröder (poltert): “Ich weiss, ich weiss….., du weisst ja immer Bescheid. Ich will aber nicht mehr bis nächstes Jahr warten. ”
Müntefering: “Kein Problem, du stellst die Vertrauensfrage. Ein paar Genossen enthalten sich. Der Köhler löst den Bundestag auf, und es gibt Neuwahlen…die wir natürlich auch verlieren. Und du kannst dann endlich eine richtige, und gut bezahlte Karriere machen, die dir auch ein Privatleben lässt.”
Schröder: “Und was machst du?”
Müntefering: “Ich bereite mich auf meine Kanzlerkandidatur vor…….”
Schröder: “Na dann, auf die Zukunft, Prost Franz!”

(.... mein Kommentar bei spreeblick.de vom May 23rd, 2005 at 00:14, wie hier gerne, nebst meinen sonstigen Anmerkungen, nachgelesen werden kann)

Das Oktoberfest, die fünfte Jahreszeit, hat begonnen

Das Oktoberfest polarisiert die Meschen, es gibt sogar manche, die die allergrösste Abscheu gegen diese Veranstaltung hegen, meist jedoch aus Unkenntnis. Für die einen ist es das Fest des Münchner Bieres, für die anderen das grössten Volksfest der Welt und für manche der grösster legale Drogenexzess der Welt.

Das Oktoberfest wurde gestern von Oberbürgermeister Christian Ude offiziell eröffnet. Dieses Jahr benötigte der OB nur noch einen zweiten Sicherungsschlag für den Fassanstich, um dann die kultische Formel "Ozapft is" zu sprechen und Edmund Stoiber, dem Ministerpräsidenten von Bayern, den erstgefüllten Masskrug zu reichen, um damit offiziell die Wiesn zu eröffnen.
Nach diesem Ritual wird auch die Alkoholabgabe ans Publikum gestartet.
Viele der Anwesenden sind bereit seit 8 Uhr morgens auf der Theresienwiese, um sich einen Sitzplatz in einem der Festzelte zu sichern. Gestern war es kühl und regnerisch, darum der Drang nach trockenem (aussen) sitzen, um das trockene (innere) zu befeuchten.
Ausgeschenkt wird ein speziell gebrautes Wiesnbier, das noch ein wenig stärker, als das übliche Bier ist, es hat einen Alkoholgehalt von 5,1 - 5,7%.

Die meisten Besucher des Oktoberfests sind Bayern, ein Grossteil davon Münchner. Der Anteil der Touristen beträgt lediglich 30% berichtet das Tourismus Amt.
Gerne kleiden sich die Besucher in ihr festliches Trachtengewand. Die Touristen auch.
Stilbrüche mit der Tradition sind aus Unwissenheit oftmals nicht zu vermeiden und manchmal wohl auch gewünscht, anders kann man sich manch geschmackliche Sonderwege kaum erklären. Die so genannte Landhaus Mode ist scheinbar mittlerweile aus derselben gekommen. Auch bei den Männern findet sich der eine oder andere Fauxpas, denn wenn man spindeldürre Waden hat, sollte man dringend auf kurze Hosen und Kniebundhosen verzichten.

Die Menschen strömten in Scharen, allerdings wurden die Zelte nur dreimal über den Tag verteilt wegen drohender Überfüllung geschlossen.
Überhaupt wirken sich die verbreiteten Wirtsstrassen sehr vorteilhaft aufs Flanieren aus. Drangvolle Enge, wie man sie noch aus vergangenen Jahren kannte, blieb heute fast vollständig aus.

Die Anzahl der stark betrunken durch die Stadt taumelnden Gestalten ist gegenüber den Vorjahren deutlich gesunken. Ob das an der Bundestagswahl liegt? Wohl kaum, das wäre ja erst Recht ein Grund zum Trinken. Wahrscheinlicher liegt es am Beschluss, dass die Wiesnkapellen bis 18 Uhr keine "anheizende" Musik spielen sollen und die akustischen Emmisisionswerte unter 80 dB bleiben sollen. Eine gemütliche Wiesn soll es werden.



(Dieser Artikel wurde tatsächlich am 18. September geschrieben, dann delayed, aber dann doch veröffentlicht .....)